Mitglieder des Arbeitskreises Literaturhaus und Freunde gestalten den ersten und dritten Teil dieser Veranstaltung. Sie lesen drei je 10-minütige Textpassagen aus Büchern, die sie begeisterten, besonders fesselten oder sehr schätzen. Im zweiten Teil lesen als Gäste zwei junge Frauen, Lisa Milena und Jessica Ott, aus ihren selbst verfassten Büchern bzw. Texten. Als besonderer Ehrengast wird der Immenstädter Heimatdichter Toni Wintergerst Kostproben aus seinem reichen Schaffen präsentieren. Der bekannte Immenstädter Gitarrist Oliver Post wird die Lesenacht musikalisch bereichern.
Karten zu 5 €
ZUM BUCH:
1947, die Nürnberger Prozesse: Einer der Angeklagten ist Ernst von Weizsäcker, SS-Brigadeführer und Spitzendiplomat unter Ribbentrop. Zu seinen Verteidigern zählt auch sein Sohn Richard, der vier Jahrzehnte später als Bundespräsident in seiner Rede vom 8. Mai über Kriegsschuld und die Befreiung Deutschlands vom Nazi-Gräuel sprechen wird. Eine historische Konstellation, die man kaum erfinden könnte: Hier stoßen – verkörpert in Vater und Sohn – das alte, schuldbeladene Deutschland und die gerade entstehende Bundesrepublik aufeinander. Mit literarischem Gespür nähert sich Fridolin Schley den historischen Figuren und umkreist dabei die grundlegenden Fragen nach Gut und Böse, Schuld und Unschuld, emotionaler und moralischer Verpflichtung. (Verlagstext)
ZUM AUTOR:
Fridolin Schley wurde 1976 in München geboren. Er studierte Dokumentarfilm und Fernsehpublizistik an der Hochschule für Fernsehen und Film in München sowie Germanistik, Philosophie und Politik in München und Berlin.
2001 bis 2005 lebte er in Berlin, 2004 in London, 2009/10 in New York, wo er seine Dissertation über das Essaywerk von W. G. Sebald schrieb. Unter dem Titel Kataloge der Wahrheit erschien sie 2012.
Die ersten literarischen Bücher veröffentlichte er bereits als Student. Dem Roman Verloren, mein Vater (2001), der mehrfach ausgezeichnet wurde, folgten die Erzählbände Schwimmbadsommer und Wildes schönes Tier, der 2007 den Tukan-Preis erhielt. 2013 erschienen die Erzählungen Die leuchtende Stadt im Kollektivportal ‚Autorenedition Sarabande‘, 2014 das Essay-Foto-Buch Die Achte Welt. 2015 gab er das Buch Fremd heraus, eine Anthologie Münchner Autor*innen gegen Fremdenfeindlichkeit. Zuletzt erschienen die Erzählung Die Ungesichter (2016) und der Roman Die Verteidigung (2021) über die Nürnberger Prozesse und die Rolle der Familie von Weizsäcker dabei. Daneben publiziert Fridolin Schley Beiträge aus den Bereichen Literatur, Essay und Journalismus für Zeitungen und Anthologien.
Seit 2008 ist er regelmäßiger Teilnehmer des von Günter Grass initiierten Lübecker Literaturtreffens; 2013 war er Grenzgänger-Stipendiat der Robert-Bosch-Stiftung; seit 2015 gehört er dem P.E.N. Zentrum Deutschland an. Er lebt in München.
Text: Hanser Verlag, https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/die-verteidigung/978-3-446-26592-9/
Leseprobe: https://files.hanser.de/Files/Article/ARTK_LPR_9783446265929_0002.pdf
Mehr zum Autor: https://fridolinschley.de/
Karten zu 10 € und 7 €
ZUM BUCH:
Jeder schweigt von etwas anderem.
Auf den ersten Blick ist Dunkelblum eine Kleinstadt wie jede andere. Doch hinter der Fassade der österreichischen Gemeinde verbirgt sich die Geschichte eines furchtbaren Verbrechens. Ihr Wissen um das Ereignis verbindet die älteren Dunkelblumer seit Jahrzehnten – genauso wie ihr Schweigen über Tat und Täter. In den Spätsommertagen des Jahres 1989, während hinter der nahegelegenen Grenze zu Ungarn bereits Hunderte DDR-Flüchtlinge warten, trifft ein rätselhafter Besucher in der Stadt ein. Da geraten die Dinge plötzlich in Bewegung: Auf einer Wiese am Stadtrand wird ein Skelett ausgegraben und eine junge Frau verschwindet. Wie in einem Spuk tauchen Spuren des alten Verbrechens auf – und konfrontieren die Dunkelblumer mit einer Vergangenheit, die sie längst für erledigt hielten. In ihrem neuen Roman entwirft Eva Menasse ein großes Geschichtspanorama am Beispiel einer kleinen Stadt, die immer wieder zum Schauplatz der Weltpolitik wird, und erzählt vom Umgang der Bewohner mit einer historischen Schuld. »Dunkelblum« ist ein schaurig-komisches Epos über die Wunden in der Landschaft und den Seelen der Menschen, die, anders als die Erinnerung, nicht vergehen.
»Die ganze Wahrheit wird, wie der Name schon sagt, von allen Beteiligten gemeinsam gewusst. Deshalb kriegt man sie nachher nie mehr richtig zusammen. Denn von jenen, die ein Stück von ihr besessen haben, sind dann immer gleich ein paar schon tot. Oder sie lügen, oder sie haben ein schlechtes Gedächtnis.«
ZUR AUTORIN:
Eva Menasse, geboren 1970 in Wien, begann als Journalistin und debütierte im Jahr 2005 mit dem Familienroman »Vienna«. Es folgten Romane und Erzählungen (»Lässliche Todsünden«, »Quasikristalle«, »Tiere für Fortgeschrittene«), die vielfach ausgezeichnet und übersetzt wurden. Preise (Auswahl): Heinrich-Böll-Preis, Friedrich-Hölderlin-Preis, Jonathan-Swift-Preis, Österreichischer Buchpreis, Mainzer Stadtschreiber-Preis und das Villa-Massimo-Stipendium in Rom. Eva Menasse betätigt sich zunehmend auch als Essayistin und erhielt dafür 2019 den Ludwig-Börne-Preis. Sie lebt seit über 20 Jahren in Berlin.
Text: Kiepenheuer & Witsch, https://www.kiwi-verlag.de/autor/eva-menasse-4000254
Karten zu 10 € und 7 €
ZUM BUCH:
Monika Helfer schreibt fort, was sie mit ihrem Bestseller „Die Bagage“ begonnen hat: ihre eigene Familiengeschichte. Auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2021
Ein Mann mit Beinprothese, ein Abwesender, ein Witwer, ein Pensionär, ein Literaturliebhaber. Monika Helfer umkreist das Leben ihres Vaters und erzählt von ihrer eigenen Kindheit und Jugend. Von dem vielen Platz und der Bibliothek im Kriegsopfer-Erholungsheim in den Bergen, von der Armut und den beengten Lebensverhältnissen. Von dem, was sie weiß über ihren Vater, was sie über ihn in Erfahrung bringen kann. Mit großer Wahrhaftigkeit entsteht ein Roman über das Aufwachsen in schwierigen Verhältnissen, eine Suche nach der eigenen Herkunft. Ein Erinnerungsbuch, das sanft von Existenziellem berichtet und schmerzhaft im Erinnern bleibt. „Ja, alles ist gut geworden. Auf eine bösartige Weise ist alles gut geworden.“
ZUR AUTORIN:
Monika Helfer, geboren 1947 in Au/Bregenzerwald, lebt als Schriftstellerin mit ihrer Familie in Vorarlberg. Sie hat zahlreiche Romane, Erzählungen und Kinderbücher veröffentlicht. Für ihre Arbeiten wurde sie unter anderem mit dem Robert-Musil-Stipendium, dem Österreichischen Würdigungspreis für Literatur, dem Solothurner Literaturpreis und dem Johann-Peter-Hebel-Preis ausgezeichnet. Mit ihrem Roman Schau mich an, wenn ich mit dir rede (2017) war sie für den Deutschen Buchpreis nominiert. Für Die Bagage (Roman, 2020) erhielt sie den Schubart-Literaturpreis 2021 der Stadt Aalen. Zuletzt erschienen von ihr bei Hanser die Romane Vati (2021), mit dem sie erneut für den Deutschen Buchpreis nominiert war, und Löwenherz (2022).
Text: Hanser Literaturverlage, https://www.hanser-literaturverlage.de/autor/monika-helfer/
Karten zu 10 € und 7 €
Im Rahmen des Projekts „Digitaler Literaturatlas von Bayerisch Schwaben DigiLABS“ wurde in den vergangenen Monaten das literarische Leben im Oberallgäu kartiert. Die Portraits der Autorinnen und Autoren, der literarischen Institutionen, Orte und Wege werden im digitalen Literaturportal Bayern veröffentlicht. Das DigiLABS-Projekt, das bundesweit einmalig ist, wird vom Bezirk Schwaben gefördert und von der Universität Augsburg betreut. Das beeindruckende Ergebnis der Recherche im Oberallgäu wird nun im Literaturhaus Allgäu vorgestellt.
Von 7. bis 24. Juli 2022 präsentiert die Künstlergruppe K-art-on aus Kempten im Literaturhaus eine besondere Ausstellung.
Inspiriert vom Jahresthema Lebenswege beschäftigen sich die neun Künstler Sabine Busse, Eva-Caroline Dornach, Monika Gauss, Siglinde Knestel, Werner Nather, Wolfgang Post, Hans Ritschmann, Wolfgang Steinmeyer und Gerhard Weiß mit dem Titel „Ab,- Irr & Umwege“.
Umgesetzt in vielfältige Genres zeigen die Werkschaffenden ihre Assoziationen und Interpretationen rund um die verschiedenen Pfade des menschlichen Daseins. Eine fantasievolle Reise über richtungsweisende Stationen im Leben, Irrfahrten sowie spontane Begegnungen erwartet den Besucher.
Die Vernissage ist am Donnerstag, den 7. Juli 22 um 19 Uhr.
Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei besucht werden. Zusätzliche Öffnungszeiten an den Wochenenden sind: Samstag 9:00 – 13:00 Uhr und Sonntag 11:00 – 13:00 Uhr
Die Künstlergruppe K-art-on bereichert seit nunmehr 17 Jahren die Allgäuer Kulturszene. Ihre Themenausstellungen sind längst über die Grenzen Kemptens hinaus zu einem Markenzeichen des Vereins geworden. Das rote K im von Wolfgang Post gestalteten Logo in Form eines roten Schuhes steht sinnbildlich für das erste, im Jahre 2004 präsentierte Gesamtkunstwerk „Die roten Schuhe“. Seither finden in regelmäßigen Abständen und in wechselnder Künstlerbesetzung Projekte und Ausstellungen statt. Im Jahre 2017 setzte die Gruppe mit dem Underground Art Project U1 in der öffentlichen Freudenbergunterführung Kempten einen weiteren Meilenstein in der Vereinsgeschichte. Die seither vierteljährlich wechselnden Ausstellungen bringen die Kunst zum Bürger jenseits aller Hemmschwellen. Die ehemals brachliegende Unterführung mitten in der Innenstadt ist dank K-art-on zu einem kreativen Areal geworden und bietet zugleich mit der Herausforderung viel Spielraum für Experimentierfreude. Weitere Infos unter www.kart-on.de
Zum Buch:
Vera wünscht sich ein Haus aus Papier. Ein Zuhause auf biegsamen Stäben, das nicht einstürzen kann. Ihre Familie ist nach dem großen Erdbeben in Friaul 1976 obdachlos geworden und Vera wird nach Villach geschickt, zu Tante Rosa und Onkel Hans. Die beiden sind bereits 1940 vom Kanaltal nach Kärnten ausgewandert. Während die Tante mit Vera eine liebevolle Allianz eingeht, dem Mädchen einen heiß ersehnten Kimono schneidert und sie nach Alpträumen tröstet, zeigt Onkel Hans seine Abneigung gegen die „halbe Italienerin“. Bei jeder Gelegenheit erteilt der ordnungsfanatische Mann mit dem hinaufgeschorenen Haar „Geschichtsunterricht“ und wettert gegen die „feigen Italiener“, die „Verräter“ südlich der Grenze. Vera schützt sich und flüchtet: in ihre Fantasien, in die faszinierende Sphäre des Japanischen und in die Liebschaft mit Hannes, der als langhaariger Sympathisant der Linken so gar nicht den Vorlieben des Onkels entspricht. Und dann bebt es wieder, diesmal in Veras Kopf: Bei einem Besuch im Kanaltal entdeckt sie ein gut gehütetes Familiengeheimnis. Erneut muss das Mädchen die Erfahrung machen, dass das unumstößlich Geglaubte zerbricht und verloren ist. Ein weiteres Mal gerät Veras fragiles Lebensgebilde aus den Fugen. „Arigato“ ist ein poetischer und bildstarker Roman über die Schatten der Geschichte im Alpe-Adria-Raum und über seelische Widerstandskräfte mitten im Chaos. „Ursula Wiegele ist eine bedächtige Autorin, die sich vor schnellen Urteilen scheut und unterschiedliche Mentalitäten aus der Anschauung und nicht aus vorher zurechtgelegten Überzeugungen sichtbar werden lässt. Der Roman liefert ein klug durchdachtes Stimmungsbild (…)“ Anton Thuswaldner, Salzburger Nachrichten, 24. April 2021 .
Zur Autorin:
Ursula Wiegele geboren 1963 in Klagenfurt. Philosophische Lehr- und Wanderjahre in Österreich und Italien, Studienabschluss in Innsbruck 1988 mit einer Arbeit über die Ästhetik Th. W. Adornos. Lebt seit 1993 in Graz. Leitung von Sprachkursen für Geflüchtete. Schreiworkshops für Kinder, Jugendliche, SeniorInnen. Neben Beiträgen in Anthologien und Literaturzeichriften bislang vier Romane: „Cello, stromabwärts“, Klenfurt/Celovec 2011, „Im Glasturm“, Salzburg 2015., „Was Augen hat und Ohren“, Salzburg 2019, und „Arigato“, Salzburg 2020. Diverse Literaturpreise und Stipendien, u. a. Frau-AvaLiteraturpreis 2015, Projektstipendium für Literatur 2018/19 und Finalistin der FLORIANA 2018. Zuletzt: Preis des Kärntner Schriftstellerverbandes für neue Literatur 2018, Stipedium Literur:im:süden der Stadt Villach 2019 und das Literaturstipendium der Stadt Graz 2019 für ihren aktuellen Roman „Arigato“.
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